Kostas Maros
Myths of Everyday Life

Ausstellung:
31. Oktober bis 20. Dezember 2025

Vernissage:
Donnerstag, 30. Oktober 2025, 18.30 Uhr
Einführung durch Catrina Sonderegger, freie Kuratorin

Artist Talk:
Samstag, 15. November 2025, 15 Uhr

Finissage:
Samstag, 20. Dezember 2025, 13 bis 17 Uhr

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Freitag 17 bis 19 Uhr
Samstag 13 bis 17 Uhr
oder nach Vereinbarung


Myths of Everyday Life (Mythen des Alltags)

Zwischen den Ansichten urbaner Landschaften umhüllt vom Schleier einer nächtlichen Stille und tiefen, warmen Grüns umgeben von diffusem Licht, scheint es, als liege ein unausgesprochenes Geheimnis in der Luft. In den fotografischen Arbeiten von Kostas Maros finden sich Indizien wieder, ohne zu wissen nach was gesucht würde: Ein weisser Sessel unter tief hängendem Blattwerk, in jeglicher Abwesenheit des einst Sitzenden – lediglich die Spuren einer Handlung verweisen auf ein Davor. An anderer Stelle durchzieht ein feinmaschiger Zaun wucherndes Grün eines tropischen Waldes, der Sinn und Zweck seiner Anwesenheit scheint fragwürdig neben der erhabenen Kraft eines hoch emporragenden Baumstammes. Die Zeugenschaft des fotografischen Lichtbildes wird den poetischen Dialog nicht erläutern können, der sich zwischen der Beleuchtung oberhalb eines Strassenschildes und dem leisen Leuchten einer Tischlampe am Fenstersims abspielt. Es scheint, als könnte niemand in diesen Bildern sprechen, tatsächlich sind auch keine Gesichter oder Gesten zu sehen, die uns helfen könnten, das Geschehene anhand ihrer Reaktion zu verstehen. Ohne die potenziellen Narrative zu kennen, wohnen wir dennoch einer Stimmung bei, die sich sowohl vage wie bestimmt über die Bildgrenze hinaus mitteilt.
Etwas Cineastisches haftet den fotografischen Arbeiten von Kostas Maros an, obwohl sie allesamt auf Dauer gestellte Augenblicke sind. Vergleichbar mit dem Establishing Shot im Film, dessen erste Einstellung den jeweiligen Ort des Geschehens vorstellt, führen die Fotografien anstelle der Verortung innerhalb eines spezifischen Handlungsraums die BetrachterInnen ein in eine Bildwelt unbestimmter Empfindungen.

Kostas Maros (*1980) absolvierte an der Universität Basel eine rechtswissenschaftliche Ausbildung und arbeitete einige Jahre im juristischen Berufsfeld, bevor er 2013 autodidaktisch zur Fotografie wechselte. Seither ist er in der Schweiz und im Ausland für Editorial-, Corporate- und Werbekunden tätig; darüber hinaus setzt er freie Reportage- und Kunstprojekte um. Für seine Auftragsarbeiten wird Kostas Maros von der Agentur 13photo und für seine künstlerischen Arbeiten von der Galerie 94 und der Galerie Wertheimer vertreten. Seine Werke wurden unter anderem im Rahmen des Prix de la Photographie Paris, des VFG Nachwuchsförderpreises, des Swiss Press Award und des Swiss Photo Award ausgezeichnet. 2018 erschien im Christoph Merian Verlag sein Buch «Hidden - Verborgene Orte in der Schweiz», prämiert mit dem Deutschen Fotobuchpreis. Im Herbst 2022 erschien im gleichen Verlag sein neues Buch ‚Cabaret Bizarre‘, mit Fotografien eines Langzeitprojektes. Im 2024 gewann er mit seiner Werkserie ‚Human Nature‘ den IPFO Swiss Photo Award. Dieses Jahr erhielt er den Swiss Press Award in der Kategorie ‚Portrait‘ für eine Aufnahme von Noémi Speiser.

Mythen des Alltags II, 2022 © Kostas Maros

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