Cristina Piza
Götter des Alltags

Ausstellung:
1. bis 30. Juni 2002
(photogalerie 94)

Vernissage:
Samstag, 1. Juni, 2002, 18 Uhr
Einführung durch Sascha Laue

Finissage:
Sonntag, 30. Juni 2002, 14 bis 17 Uhr

Götter des Alltags

Jede Stadt ist ein enzyklopädischer Diskurs. Nachzuschlagen auf den Märkten, in den Häuserzeilen und den Gesichtern. Jeder Laden ist ein Buch in einer eigenen Sprache, offen für jeden, der bereit ist, darin zu lesen, voll mit kleinen Dingen, die von ihren Autoren und Lesern erzählen. Cristina Piza ist eine sorgfältige Leserin. Ihr Bildver-ständnis ist archaisch, sie bannt das Gesehene und Gelesene buchstäblich in Bilder. Sie sieht im Gewöhnlichen das Aussergewöhnliche, macht aus Bildern Ikonen, die die Götter des Alltags an ihren Altären zeigen: Der Fleisch-theke, dem Brotladen, der Fischwaage. Die Götter, die Cristina Piza beschwört, kennen kein Bilderverbot. Es sind demütige Gottheiten, die ihre Heiltümer selbst tragen und der Photographin auf Augenhöhe begegnen. Jede von ihnen trägt ihr Bild in sich selbst, ihre Individualität in das Bild hinein. Zwischen ihnen und der Photographin besteht eine stille Übereinkunft: es gibt keine Schnappschüsse, keine Zufälligkeit, nur lautere Absicht. Die Absicht, die Alltagsgötter abzubilden, wie sie sich selbst im Auge der Kamera sehen.
Die Ausstellung ist Teil eines Projektes, das Cristina Piza seit einigen Jahren in Neapel über die Stadt und ihre Bewohner entwickelt. Die Auswahl für die Photogalerie 94 ist die Essenz eines umfassenden Überblicks über das Leben, die Musik und die Kultur „Partenopes“.

Serie Götter des Alltags, Neapel, 1999 © Cristina Piza

Serie Götter des Alltags, Neapel, 1999 © Cristina Piza

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Arthur Lavine - Photographs: 1940's - 1970's

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Cristina Piza - Son de la Habana